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Lilo Lausch in der KiTa Glückskinder in Karben | Engagement

April 9th, 2016

Astheimer

Sie alle machen mit und tragen dazu bei, dass das Projekt Lilo Lausch in Karbener Kitas durchgeführt wird, von links: Simone Groos, Jörg Astheimer, Kita-Leiterin Vera Stiller-Faida, Markus Ochs, Christine Breutling, Peter Mayer, Bürgermeister Guido Rahn und Ernst Decker

Karben / FNP
Die Mädchen und Jungen drängen sich dicht an ihre Erzieherin Christine Breutling. Diese sitzt auf einer Decke, hat die Handpuppe Lilo Lausch über den Arm gezogen. Alle Kinder wollen die Elefantendame einmal streicheln. Die Kinder der Kindertagesstätte Glückskinder sind im wahrsten Sinne des Wortes Glückskinder, sind sie doch die ersten, bei denen Lilo Lausch, die Elefantendame aus Filz mit den großen Ohren, zum Einsatz kommt.

Dass das Projekt „Lilo Lausch – Zuhören verbindet!“ nach der Pilotphase in Wiesbaden nun in der Kita in Karben zum Einsatz kommt, haben die 154 Kinder und Kita-Mitarbeiter der Bürgerstiftung Unser Karben zu verdanken. „Als wir von dem Projekt gehört haben, haben wir uns überlegt, das holen wir nach Karben“, sagen Peter Mayer und Ernst Decker von der Bürgerstiftung. Die Wahl sei auf die Kita Glückskinder und auf das Kinderhaus Klein-Karben gefallen, da beide Einrichtungen von zahlreichen Kindern mit Migrationshintergrund – der vorrangigen Zielgruppe – besucht werden.

Im Kinderhaus solle Lilo Lausch demnächst Einzug halten, so die Initiatoren. Die Bürgerstiftung hat 150 Euro pro Einrichtung dazu ermöglicht, zudem kamen 850 Euro für jede Einrichtung von der Vodafone Stiftung Deutschland. Das Geld wurde für die Finanzierung der Fortbildungen für die Erzieher Christine Breutling, Jonathan Gerland und für die Leiterin Vera Stiller-Faida sowie für die Materialkiste mit mehrsprachigen Büchern, Hörspiel-CDs und weiteren Materialien verwendet.

Worte und Klänge
Beim Projekt „Lilo Lausch – Zuhören verbindet!“ besucht die Handpuppe die Kinder zu bestimmten Zeiten. Da die Besucherin schon allein aufgrund der großen Ohren lärmempfindlich ist, ist große Aufmerksamkeit angesagt.

Sie alle machen mit und tragen dazu bei, dass das Projekt Lilo Lausch in Karbener Kitas durchgeführt wird, von links: Simone Groos, Jörg Astheimer, Kita-Leiterin Vera Stiller-Faida, Markus Ochs, Christine Breutling, Peter Mayer, Bürgermeister Guido Rahn und Ernst Decker

Sie alle machen mit und tragen dazu bei, dass das Projekt Lilo Lausch in Karbener Kitas durchgeführt wird, von links: Simone Groos, Jörg Astheimer, Kita-Leiterin Vera Stiller-Faida, Markus Ochs, Christine Breutling, Peter Mayer, Bürgermeister Guido Rahn und Ernst Decker

Sie kommuniziert auf verschiedene Weise mit den Kindern, durch Worte, aber auch durch Geräuschrätsel und Klänge. „Die Kinder erfahren, dass es schön ist, wenn man ihnen zuhört und sie lernen, auch anderen zuzuhören“, sagt Simone Groos, Leiterin des Lilo Lausch-Projektes bei der Stiftung Zuhören. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Kinder, sie sonst wenig sprächen, sich eher trauten, mit der Handpuppe zu sprechen. Zudem würden die Eltern eingebunden, indem sie in die Kita eingeladen werden, um von ihren Herkunftsländern zu erzählen oder in ihrer Muttersprache den Kindern vorzulesen, ein Gedicht vorzutragen oder zu singen, sagt Groos. Zum Projekt gehöre, dass „unterschiedliche Muttersprachen als Ressourcen für die Kinder gesehen werden und dass sich die Eltern mit ihrer Sprache angenommen und wertgeschätzt fühlen“, hebt Groos hervor.

Viele Sprachen
Zu den Materialien gehören mehrsprachige Bücher, etwa „Wer hat mein Eis gegessen?“ Darin wird auf humorvolle Weise das Problem des Eisschmelzens in mehreren Sprachen thematisiert.

Bereits vor dem Einsatz von Lilo Lausch sei in der Kita Glückskinder Integrationsarbeit geleistet worden, etwa mit einem interkulturellen Kalender, in dem die Feiertage verschiedener Religionen eingezeichnet sind. „Und bei unseren Sommerfesten haben wir ein internationales Buffet mit landestypischen Speisen. Zudem gibt es Frühstücke, bei denen Eltern ihre Herkunftsländer vorstellen“, sagen Breutling und Stiller-Faida. Diese würden dann mit Fähnchen auf einer Weltkarte markiert.

Zunächst hätten manche Frauen Hemmungen überwinden müssen, doch dann seien „die Kinder sehr stolz, wenn die Mutter in der landestypischen Tracht etwas vorträgt“, erzählt Stiller-Faida. Und sie begrüßten es, dass immer mehr Väter mitmachten, fügt sie hinzu. Sie freuten sich sehr darüber, dass das Lilo Lausch-Projekt nun in ihrer Kita an den Start gehe, sagen Stiller-Faida und Breutling. Mit dem Engagement der Bürgerstiftung habe diese erneut gezeigt, „dass uns Jugendbildung und Jugendförderung besonders am Herzen liegen“, sagt Decker.

Mehr Informationen im Internet unter www.bürgerstiftung-unser-karben.de, unter www.stiftung-zuhoeren.de sowie unter www.lilolausch.de.

Text und Bild:  SUSANNE KREJCIK, FNP 18.04.2015

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