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Gefährliche Mutproben und Challenges im Internet

März 12th, 2020

Astheimer

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Challenges – Mutproben im Internet 

Mit YouTube, TikTok und anderen Videoformaten verbreiten sich Filme von Aktionen, die auch als ‚Challenges‘ (auf deutsch: Herausforderung) bezeichnet werden. Erwachsenen sind diese Online-Mutproben etwas durch die sogenannte Ice Bucket Challenge bekannt, mit der im Sommer 2014 auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam gemacht wurde.

Neben solchen Challenges zu mildtätigen Zwecken werden Kinder und Jugendliche in regelmäßigen Abständen mit Challenges konfrontiert, die Ihnen Angst einjagen (Blue Wale Challenge, Momo Challenge). Oder sie kommen mit Challenges in Berührung, in denen zu gefährlichen Aktionen motiviert wid.

Aktuell schockieren TikTok- und YouTube-Videos, in denen Aufnahmen einer Skull-Break-Challenge („Schädelbruch-Challenge“) zu sehen sind.  Drei Personen stellen stellen sich in einer Reihe auf. Die beiden Außenstehenden springen hoch, danach die mittlere Person. Bevor die Person wieder sicher landet, werden ihr von den beiden Außenstehenden die Beine weggetreten. Sie fällt nach Hinten und  schlägt auf dem Boden auf. Die Verletzungsgefahr ist extrem hoch. 

Was können Eltern und pädagogische Fachkräfte tun? 

  1. Klären Sie präventiv auf: Sprechen sie Challenges und Mutproben offen an. Erläuten Sie die Gefahren und Risiken. Suchen sie vor allem dann das Gespräch, wenn neue Challenges auftauchen.
  2. Das heißt auch: Bleiben Sie mit Ihren Kindern immer im Gespräch. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass nur 10% der Eltern von Challenges und Pranks je gehört haben, die wiederum 90% der Kinder und Jugendlichen bekannt sind.
  3. Machen Sie ihr Kind stark. Ermutigen Sie es „NEIN“ zu sagen. Achten Sie darauf, dass sich ihr Kind nicht aufgrund von Gruppenduck bzw. sozialem Druck zu gefährlichen Challenges hinreißen lässt.
  4. Ihr Kind sollte sich schützen, indem es intuitiv immer in der Lage ist, den Sinn und Zweck einer Challenge zu hinterfragen. Bestärken Sie es, dass es immer richtig liegt, wenn es sich nicht in unnötige Gefahr begibt.
  5. Ist das Video echt oder „fake“? Kinder und Jugendliche möchten in der Lage sein, echte Szenen von falschen (Fake) unterscheiden zu können.
  6. Nehmen sich sich Zeit, ihrem Kind Mechanismen von YouTube und TikTok zu erklären: Wer bekommt, warum Aufmerksamkeit, Likes und Follower?
  7. Nehmen Sie die Quelle in den Blick: Da sich Challenges nicht nur über YouTube und TikTok sondern auch über Messenger wie WhatsApp verbreiten, sollten Eltern generell bei der Nutzung der Dienste vorsichtig sein.
  8. Geben Sie ihr Wissen weiter: Suchen Sie das Gespräch mit der Schule (Klassenlehrer*innen, Schulsozialarbeit) oder anderen Eltern und informieren Sie über Risiken.

Was können die User tun? 

  • Das Credo für die Nutzer*innen lautet: Melden statt Weiterleiten
  • Gefährliche Challenges und Mutproben lassen sich online auf  www.jugend-schutz.net oder www.internet-beschwerdestelle.de melden
  • Warnungen vor den Challenges nicht öffentlich in Netzwerken posten, da dies die Verbreitung fördert.
  • Bei akuten Gefahren: Direkt an die Polizei wenden!

 

Bildquelle: Raphaël Bacco (There is no Train)

 

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