Skip to content

Grundschule Burgholzhausen sensibilisiert gemeinsam mit Jörg Astheimer für den Umgang mit Tablets, Spielkonsolen und Smartphones

September 6th, 2021

Astheimer

Grundschule Burgholzhausen

An der Grundschule in Burgholzhausen gab es auch in diesem Jahr wieder Projekttage zu digitalen Medien. Für die Grundschüler*innen waren Unterricht und Freizeit in den letzten beiden Schuljahren ja vor allem durch die Covid-19-Regelungen geprägt. Je mehr ihnen die realen Treffen untersagt wurden, umso stärker haben die Heranwachsenden Wege gesucht, online miteinander im Austausch zu bleiben – sei es, um für die Schule zu Lernen (bspw. über Anton), Online-Spiele zu spielen oder mit anderen via Messenger wie WhatsApp verbunden zu bleiben. Die Projekttage hatten zum Ziel, einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln und frühzeitig für die Risiken sensibilisiert zu sein, die mit Online-Spielen, Sozialen Netzwerken/Messengern und YouTube einhergehen. Auf die Beine gestellt wurden sie von Dr. Jörg Astheimer (6 Degrees*), Dirk Hempelmann (Schulleitung), Bettina Reminder und Christiane Himmelreich (Lehrkräfte).

Als Förderer konnten der Hochtaunuskreis, die Stadt Friedrichsdorf und der Förderverein der Grundschule Burgholzhausen gewonnen werden. „Die hohe Zustimmung seitens der Förderer bestätigt uns darin, dass wir neben der Ausstattung mit digitalen Geräten immer auch die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Kinder im Blick haben müssen“, so Dirk Hempelmann.

„Wie wichtig der Kontakt der Kinder zu den Gleichaltrigen ist, haben wir bei den dritten und vierten Jahrgängen mehr denn je gemerkt“, meint Bettina Reminder. „Selten gab es so viele Kinder im Abschlussjahrgang, die nicht nur ein eigenes Smartphone besitzen, sondern auch täglich im Austausch mit anderen über WhatsApp und Co. sind,“ ergänzt wiederum Jörg Astheimer. Daher wurden die Workshops vor allem dazu genutzt, um die Online-Kommunikation der Kinder untereinander in den Blick zu nehmen. Worin bestehen einerseits die Chancen, wenn man mit seinen Freund*innen durch das Smartphone verbunden bleibt? Und welche Risiken tauchen andererseits auf? Besonders auffällig an den zurückliegenden Monaten im Homeschooling und Wechselunterricht: Wenn der reale Kontakt wegfällt, bleibt den Kindern oft nur noch der Digitale. „Unser Hauptziel war es, mit den Kindern zu reflektieren, wie Ihnen die Online-Kommunikation mit Freunden und Bekannten gut gelingt. Denn auf Hürden stoßen die Kinder mehr denn je“, so Astheimer.

Oft tauchen aus Sicht der Kinder bspw. folgende Probleme auf: Es werden Fragen nach persönlichen Infos gestellt, Nachrichten, Telefonnummer oder Fotos werden an Dritte weitergeleitet; Kinder werden permanent mit Nachrichten oder Anfragen belagert, Unbekannte melden sich bei einem. Vor allem ‚Spam‘, das heißt, wenn einen andere mit Buchstaben, Emojis oder Ein-Wort-Nachrichten ‚zumüllen‘, ist fast allen Kindern ein Dorn im Auge. Ebenso problematisch ist, dass einen andere ungefragt in WhatsApp-Gruppen einfügen oder man aus der Gruppe ohne Vorwarnung gelöscht wird. Im Zuge der Workshops fällt den meisten Kindern auf, dass es ihnen doch viel leichter fällt, Freundschaften auf dem Schulhof zu pflegen als es online der Fall ist. Auch wenn es zu Streit oder Konflikten kommt, ist es leichter, wenn man unter vier Augen nach einer Lösung sucht. In den Workshops haben die Kinder außerdem gelernt, wie sie mit Problemen der Online-Kommunikation besser umgehen können. Und für den Übergang in die 5. Klassen haben die Kinder einzelner Klassen sogar bereits Regeln für Chat-Gruppen erstellt.

Den betreffenden Lehrerinnen erschlossen sich Aspekte der Freizeitgestaltung der Kinder, die sie gerne stärker bei der zukünftigen Unterrichts- und Elternarbeit berücksichtigen möchten. Vor allem, wenn Verhaltensauffälligkeiten oder Lernprobleme auftreten, kann es sinnvoll sein, als mögliche Ursache die Mediennutzung der Kinder stärker zu beleuchten.  Als bereichernd empfanden sie nicht nur den vor- und nachbereitenden Austausch mit Herrn Astheimer, sondern auch dessen freundliche, ruhige und nicht wertende Art, den Kindern gegenüberzutreten. Das Kollegium erhofft sich durch die Medientage einen nachhaltigen Erfolg bei der Aufklärung der Kinder und Erwachsenen und will sie fest im bestehenden Medienkonzept verankern.

Comments are closed.