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Medienworkshops an der Selzerbachschule in Karben

Februar 19th, 2019

Astheimer

Medienworkshop 6Degrees Jörg Astheimer AOK Selzerbachschule Karben

Die Digitalisierung betrifft auch Kinder im Grundschulalter. Sie und ihre Eltern sind heute mehr denn je mit der Frage konfrontiert, wie man sicher und gesund mit digitalen Medien aufwachsen kann. In diesem Frühjahr wurde an der Selzerbachschule in Karben bereits zum vierten Mal in Folge ein Medienkompetenzprogramm für SchülerInnen der 4. Klassen, Eltern und LehrerInnen von Jörg Astheimer (6 Degrees*) angeboten. Die Veranstaltungen wurden in diesem Jahr als Maßnahmen im Rahmen der Gesundheitsprävention von der AOK Hessen und dem Förderverein der Selzerbachschule finanziert – mit den Schwerpunktthemen Stress- und Suchtprävention – um für den sorgsamen Umgang mit Tablets, Spielkonsolen und Smartphones zu sensibilisieren.

Auch in Karben bestätigt sich der allgemeine Trend, wonach in Familien digitale Geräte immer mehr Raum einnehmen, was auch den Alltag von GrundschülerInnen verändert. Tablets und Spielkonsolen haben Einzug in 9 von 10 Familien gehalten. Spätestens ab dem 5. Schuljahr besitzen die meisten Kinder auch ein eigenes Smartphone. Während Eltern als Grund für den Smartphone-Kauf meist angeben, mit ihren Kindern in Kontakt bleiben zu wollen, steht für die Kinder wiederum der Kontakt zu den Gleichaltrigen an erster Stelle – oft zum Leidwesen der Eltern, da Auseinandersetzungen über die Nutzung von Smartphone und Co. vor allem ab der Pubertät deutlich zunehmen. Für Kinder beginnt der Umgang mit mobilen Geräten bereits in der Kita. Ihre ersten Erfahrungen mit Filmportalen wie YouTube machen viele bereits als Kleinkinder. In der Grundschule kommen eigene Spielkonsolen wie Nintendo Switch oder Playstation (PS4) dazu, die es erlauben, Online mit anderen zu spielen.

Das eigene Smartphone wiederum bietet den Zugang zu Apps wie WhatsApp, Snapchat, Instagram und Tik Tok (früher: Musical.ly). So wundert es nicht, dass mit dem frühen Kauf des Smartphones auch Apps bei Kindern Einzug halten, die eigentlich erst für Jugendliche gedacht sind. Damit verbunden ist das gesundheitliche Risiko, dass Kinder und Jugendliche nachts weiterhin Nachrichten und Statusupdates checken, um nichts aus dem Freundeskreis zu verpassen. Die gesundheitliche Aufklärung mit Unterstützung der AOK hat daher auch das Ziel, alle Beteiligten frühzeitig dafür zu sensibilisieren, welche Risiken mit einer hohen Nutzung von Netzwerken und Messengern verbunden ist. Immerhin hat sich die Nachtnutzung von Smartphones bei Jugendlichen zu einem der größten Probleme entwickelt, das man bereits in der Grundschule im Auge haben sollte.

Spricht man die Kinder selbst auf gesundheitliche Risiken durch Medien an, so steht das Thema Sucht bei den meisten an erster Stelle. Viele von Ihnen kennen es, nicht aufhören zu können und haben bereits selbst negative Erfahrungen damit gemacht oder kennen andere, denen es so erging – die bereits „gesuchtet“ haben, so die typische Wortwahl der Kinder. Die Empfehlungen der Kinder, um eine Online-Sucht zu verhindern, können jeden Ratgeber ersetzen. Die SchülerInnen waren sich einig, dass eine Beschränkung der Medienzeit das wichtigste Mittel ist, um Sucht vorzubeugen. Auch dürften Kinder nicht ihren Alltag, ihre Hobbies und ihre Freundschaften vernachlässigen. Um die Risiken von Mediensucht weiter zu behandeln, wurde das Thema nach Abschluss der Workshops weiterhin im Unterricht vertieft.

Regeln helfen also den Umgang mit digitalen Medien zu begrenzen. Meistens werden diese jedoch nur für Kinder aufgestellt. Den Eltern wurde verdeutlicht, dass eigentlich Medienregeln Priorität haben sollten, die für die ganze Familie gelten. Denn was Eltern selbst mit Smartphone und Tablet als Vorbilder vorleben, prägt die Nutzung der Kinder oft stärker als ein Set von Regeln und Verboten, die ausschließlich für Kinder gelten. Auch hier waren die Kinder gefordert, die im Rahmen der Workshops Regeln formulierten, die sie sich für die Mediennutzung der Eltern wünschen. Das gemeinsame Essen und die gemeinsamen Ausflüge ohne Smartphones oder Tablets zu verbringen stand für die Kinder an erster Stelle. Genauso so wichtig war es den Kindern, dass Eltern pro Tag eine gewisse Zeit ohne digitale Geräte verbringen und ihre Aufmerksamkeit den Kindern zu schenken.

Die Schulleitung der Selzerbachschule war auch in diesem Jahr mit der Durchführung der Workshops sehr zufrieden und bekräftigt die Wichtigkeit einer solchen Maßnahme, die auch in diesem Jahr wieder deutlich wurde. Sie ist an einer langfristigen Fortführung verbunden mit einer Aufnahme ins Schulprogramm interessiert.

Pressemitteilung: Selzerbachschule, AOK Hessen und 6Degrees*

 

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